Prof. Dr. Josef Rauscher

VL: Ethik und Sprache

Mi: 14-16
P 10
Beginn: 20.4.2011

Kommentar:

Die Vorlesung entwickelt, nach einigen begrifflichen Vorklärungen, aus einer historischen Nachzeichnung grundlegender Ethikkonzeptionen in ihrem Bezug zur Sprache, zunächst vornehmlich im Blick auf die Relation von Rhetorik und Philosophie, dann in Bezug auf die Frage nach hermeneutischem Verstehen und Sprache als sozialer Institution einige Facetten des Zusammenhangs von Sprache und Ethik. Ver- und ge-sucht wird auf einer einführenden Ebene eine Erfassung des Problemfelds in seiner ganzen Breite. Dies betrifft dann sowohl allgemeine Aspekte einer Sprache der Moral und Fragen der moralischen Argumentation, also Problemstellungen einer Metaethik, wie die Herleitung und Plausibilisierung grundlegender ethischer Gegebenheiten und moralischer Strukturen aus der Sprache selbst, bzw. aus Kommunikationsstrukturen. In diesem Zusammenhang werden gegen Schluß der Vorlesung Fragen der Diskursethik (Habermas/ Apel) aber auch Probleme einer Sprache vor der (verlautenden) Sprache angesprochen.

Auch wenn die Vorlesung keine Nachzeichnung des von mir vor Zeiten vorgelegten Werks zu „Sprache und Ethik“ anzielt, ist es unvermeidlich, dass einige der dort erarbeiteten Ergebnisse aufgegriffen werden. Grundsätzlich versuche ich mich dabei an Platon zu orientieren, der vom Philosophen im Dialog Phaidros fordert, dass er alles Geschriebene im Medium des gesprochenen Wortes überbieten müsse können.