Lyotards Ästhetik des Experiments als Medienkritik
Im Vordergrund steht eine Annäherung an Lyotards Philosophie der Kunst in der Nachfolge und Gegenstellung zu Adornos Ästhetischer Theorie. Methodologisch soll im Seminar der Versuch gewagt werden, Lyotards Verfahren der exemplarischen Entwicklung weitreichender, abstrakter Gedanken an konkreten Kunstwerken an diesen Werken nachzuvollziehen. Das bedeutet freilich nicht, daß das Seminar in Interpretationsübungen aufgeht. Ausgangspunkt ist ein literarisch-philosophischer Text Lyotards, der als literarische Performance von Philosophie gesehen werden kann: Die Mauer des Pazifik. Dieser Text behandelt experimentell und theoretisch zugleich Fragen der Medialität. Der Horizont der Annäherung an Lyotards Ästhetik läßt sich durch zwei Problemanzeigen kennzeichnen. Zum einen stellt sich die Frage, was Lyotard meint, wenn er seinen "Beitrag zu einer Ästhetik" im Falle Duchamps als einen Beitrag zu einer "politischen Topologie" (des Inkommensurablen) deklariert; zum anderen wäre zu erkunden, wie die von Lyotard propagierte Parallelisierung von 'Philosophie und Malerei' im singulären Experimentieren zu denken sei. Dies steht im Spannungsfeld von 'Kunst als Philosophie' und 'Philosophie als Kunst'; d.h. Moderne/ Postmoderne.
Empfohlene Literatur Lyotard, J.-F. (280; dt.82) Essays zu einer affirmativen Ästhetik. Berlin (Merve 102); ders. (77;dt.287) Die TRANSformatoren Duchamp. Stuttgart; ders. (79;dt.85) Die Mauer des Pazifik. Eine Erzählung. Wien (ed.passagen 4); ders. (dt.86) Philosophie und Malerei im Zeitalter ihres Experimentierens. Berlin. |
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Veranstaltungstyp: HS
Leitung: Prof. Dr. Josef Rauscher
Zeit: Mo, 14.15-15.45
Ort: P 207
Beginn: 25.4.2005
Themenbereich: Ästh
Zielgruppe: Kunst und Phil
Teilprüfung:
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Voraussetzungen:
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