HS

Titel der Veranstaltung

Kino im Kopf - filmphilosophische - und filmische - Betrachtungen einer bewußtseinsphilosophischen Metapher.

Leitung

Ort

Beginn

Wochentag

Zeit

J. Rauscher/ D. Kerstjens

(P12) Block

8.11.2001

(Do) Vorbesprechung

18 Uhr

Teilprüfung

Inhalt-Methode-Gewichtung

Leistungsnachweis

  - (nein)

 

 Referat oder Protokoll und Hausarbeit

 (RvP) & H

Voraussetzungen

Elementare Vertrautheit mit Damasio (s.u. Lit.)

Gegenstand der Veranstaltung

Die Vorgabe für das Seminar liefert ein etwas angejahrtes Schlagwort des filmkritischen Feuilletons, das in einer beiläufigen Weise von dem philosophieorientierten Neurologen Damasio als Ausgangspunkt für das Problem des Bewußtseins gewählt wird. Die „Frage, wie der Film-im-Gehirn erzeugt wird“ führt bei ihm zu der zweiten, wie „das Auftreten eines Eigentümers und Beobachters des Films innerhalb des Films bewerkstelligt wird“ (Damasio). Daß dem griffigen Bild vom ‚Film-im-Gehirn’ über die Weckung von Aufmerksamkeit beim nichtfachwissenschaftlichen Publikum hinaus eine erschließende Funktion zukommt, wird deutlich, wenn Damasio von der nichtsprachlichen Beschaffenheit des Kernbewußtseins und der „Natürlichkeit wortlosen Geschichtenerzählens“ spricht. Diese findet in der Außenwelt ihr Analogon im Film - meint Damasio. Das Seminar strebt zunächst eine problemorientierte Klärung der Metapher durch Kenntnisnahme der Überlegungen Damasios zum Bewußtsein an.

Damit verbunden werden filmtheoretische Überlegungen, die es ermöglichen, Differenz und (mögliche) Analogie von Film und Bewußtsein in den Blick zu nehmen.

 

Inhaltliches/Methodisches Ziel der Veranstaltung

Kritische Analyse der bewußtseinsphilosophischen Metapher in ihrem möglichen Geltungsanspruch. - Erarbeitung eines Basisverständnisses von Film als Präsentationsform von (möglichen) Welten unter semiotischen, kognitiven und wahrnehmungspsychologischen Gesichtspunkten.

Ziel des Seminars ist die eigenständige, differenzierte Beurteilung des Erschließungsgehalts der Metapher ‚Film-im-Gehirn’ vor dem Hintergrund eines fundierten Verständnisses der Funktionsweise von Filmen.

Didaktische Vorgehensweise

Referate und problemorientierte Diskussion. Es sind drei Theorie-Blöcke zu: I Damasio, II Bildverarbeitung und III Film geplant (17.11.; 24.11; und 26.1.), gefolgt von einem abschließenden Wochenendseminar (8.-10. 3. 2002) unter Einbezug empirischer Aspekte (Filmanalyse) geplant.
Die Teilnahme an der Mailing-Liste wird empfohlen.

 

Artikel/Literatur zur Einführung

Keine Einführung.

Ansonsten: A.R. Damasios Ich fühle also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewußtseins. München: List, 2000, sollte vor dem ersten Theorie-Block gelesen sein. Ergänzende Blicknahmen: Dennett, D. (94) Philosophie des menschlichen Bewußtseins. Hamburg (vor allem die Kap. 5, 10 und 11) und Tye, M (91) The Imagery Debate. Cambridge (Mass.)/ London (vor allem Kap.3 und 4).

Für Film liegen zugrunde: Currie, Gregory (95) Image and Mind. Film, Philosophy and Cognitive Science. Cambridge/ N.Y. (in Auszügen), ergänzt um ausgewählte Aufsätze aus: Bordwell, D./ Carroll, N. (eds) (96) Post-Theory. Reconstructing Film Studies. Madison/ London. Weitere filmtheoretische Aufsätze werden in einem Reader zusammengestellt, der den Teilnehmern des Seminars mit dem ersten Theorieblock zugänglich gemacht wird

 

Gewünschte Vorbereitung der Teilnehmer

Wer noch nie im Kino war, sollte vor Besuch des Seminars einen Film besuchen. Wir empfehlen - bzw. zeigen - in diesem Zusammenhang: Stanley Kubrick, Woody Allen, Terry Gilliam, David Lynch oder Lars von Trier.

s. o. Literatur zu Damasio.

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